Weshalb wird Edelstahl gebeizt?

Damit Edelstahl rostfrei ist, muss seine Oberfläche metallisch rein sein. Nur dann kann sich die sogenannte „Passivschicht“ bilden, die korrosionsbeständig ist. Verarbeitet man Edelstahl (z.B. durch Schweißen, Schneiden, Verformen) lagern sich eisenhaltige Teilchen auf der Oberfläche ab, die zur Korrosion führen können. Auch Zunder und Anlauffarben sind korrosionsgefährdet. Durch den Beizvorgang wird wieder eine reine Oberfläche hergestellt, nicht jedoch durch Schleifen, Strahlen, Polieren etc. Diese Maßnahmen können im Gegenteil zu neuen Problemen führen, wenn an der Oberfläche Spannungsrisse entstehen, die weitere Angriffspunkte für Korrosion bieten.

Was geschieht beim Beizen?

Die Edelstahlteile werden in ein säurehaltiges Bad getaucht. Dabei werden sämtliche Verunreinigungen von der Oberfläche entfernt. Anschließend werden die Teile mit Wasser gespült. Dann bildet sich die schützende Passivschicht.

Neben dem eben beschriebenen reinigendem Beizen gibt es noch das abtragende Beizen. Hierbei werden tieferliegende Oberflächenschichten entfernt, die nach der Verarbeitung Spannungsrisse aufweisen können.


Wir verwenden eine umweltfreundliche, salpetersäurefreie Tauchbeize. Das benötigte Wasser wird größtenteils aus den eigenen Regenwasserzisternen bezogen und die Waschwässer werden im Kreislaufsystem gereinigt. Somit wird nur ein geringer Anteil des Wassers zur Aufbereitung bzw. Entsorgung an die GSB geliefert.


Warum muss Edelstahl passiviert werden?

Bei der Passivierung entsteht die schützende Passivschicht. Durch die Einwirkung von Feuchtigkeit und Sauerstoff könnte sie sich auch „von alleine“ bilden. Da dies jedoch einige Tage in Anspruch nimmt, währenddessen erneut Korrosion einsetzen kann, führen wir eine chemische Passivierung in wenigen Minuten durch.